Friesische Straßennamen

Da rätselt der Urlauber, und auch viele Sylter zeigen sich unwissend:
Insbesondere im Osten der Insel sind diverse Straßen in friesischer Sprache benannt. Immerhin acht friesische Mundarten verteilen sich über den nordfriesischen Raum, eine davon ist das auf Sylt gebräuchliche Söl’ring. Allein: Immer weniger Insulaner sind ihrer Heimatsprache mächtig. Schätzungen gehen dahin, dass es nur etwa fünf Prozent sind. Daher tut Aufklärung – auch hinsichtlich der friesischen Straßennamen – not.

Eine Auswahl typischer Begriffe:

Solche Namen, die mit der Silbe “hoog” enden, verweisen auf einen Grabhügel
“Deel” steht für Dünental
“Klef” für Kliff
Die Endung “Wai” bezeichnet den Weg
“Stig”, die Straße
“Gaat” bedeutet Gasse
"Hörn” heißt Winkel
“Kamp” steht für Acker
“Dik” meint den Deich
“Terp” ist die friesische Übersetzung für Dorf
“Wung” wie auch “Gung” benennen einen Ackerbereich
“Tresker” wird als ein als Weide genutztes Brachland definiert

Neben diesen der jeweiligen Umgebung angepassten Straßennamen verweisen andere auf ganz konkrete Orte. So ist der Börderwai in Kampen der Weg zu historischen Langgräbern, während der Borrigwai in Tinnum zur Tinnumburg führt und der Brönswai in Braderup zu jenem Hügel, in dem der Sage nach einst ein König mit Namen Bröns beigesetzt wurde.

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Den wohl schönsten friesischen Namen ziert indes der Keitumer Frachtenstegelk. Der ursprünglichen Bedeutung nach setzt er sich aus den friesischen Worten für “Fracht” und “Pfad” zusammen. Tatsächlich aber rührt sein Name daher, dass der Begriff “Fracht” von den Seeleuten auch für das Nachhausebegleiten der Liebsten verwendet wurde. Vor allem im Frachtenstegelk soll in früheren Zeiten zu dunkler Abendstunde so mancher heimliche Kuss zwischen Verliebten ausgetauscht worden sein.