Nach der Biike ist Petritag
Sind die Feuer heruntergebrannt und der Grünkohl verzehrt, dann verabschieden sich die Sylter noch lange nicht vom Feiern und Fröhlichsein. Am 22. Februar, dem Tag nach dem Biikebrennen, wird Petritag gefeiert. Der Petritag ist ein alter Gerichtstag, bei dem bevor die preußische Gerichtsbarkeit in Kraft trat, Dinge des öffentlichen Lebens geklärt wurden. Verantwortlich dafür war damals der Thing, eine Volksversammlung, die nach altem germanischen Recht operierte. Waren alle Probleme und Streitigkeiten vom Tisch, dann ging man zum geselligen Teil über und tanzte und feierte bis in den Morgen.
Dieser alten Tradition folgend, wird also am Petritag kräftig weitergefeiert. Der Petritag hat sich mehr und mehr zu einem fröhlichen Fest für die Kinder entwickelt. Daher gibt es an diesem Tag auch extra schulfrei. In den meisten Inselorten finden am Nachmittag verschiedene Veranstaltungen für den Nachwuchs statt. Dabei geben die Kleinen ihren "Schnopgroschen" aus, denen Ihnen Großeltern und Verwandte am Morgen zugesteckt haben. Darüber hinaus haben die Schulen verschiedene Programme einstudiert, die zusammen mit dem traditionellen Petritanz Spaß für die ganze Familie verheißen. Veranstaltungsorte für den Petritanz sind das Kaamp Hüs, der Friesensaal oder der Saal Westerland.
Zu späterer Zeit kommen vor allem die Größeren auf ihre Kosten. So treffen sich am Abend die Erwachsenen bei einem gemütlichen Abendessen oder lauschen Theater in friesischer Mundart. Dazu trifft man sich in der Norddörfer Halle sowie im Alten Kursaal.