Artikel erstellt am 02.09.2011

Bastionen gegen den “Blanken Hans”

“Wer nicht will deichen, der muss weichen.”

So lautet ein überlieferter Wahlspruch der Menschen, die in der Nachbarschaft zur Nordsee leben. Doch erst zur Zeit des Mittelalters wurden auf Sylt erste wallartige Erdaufschüttungen vorgenommen. Zuvor gab es noch keinerlei Art von Küstenschutz, so dass der “Blanke Hans”, wie die Friesen das entfesselte Meer damals wie heute ehrfürchtig bezeichnen, ungehindert wüten konnte: Es war keine Seltenheit, dass allein eine verheerende Sturmflut Zehntausende von Menschenleben forderte.

Doch auch der Bau von Deichen konnte dem Meer bei Sturmfluten größeren Ausmaßes nur wenig entgegen setzen: Die Erdwälle wurden immer wieder überspült oder gar durchbrochen. Die Gründe: Früher waren die Deiche nicht sonderlich hoch. Und sie hatten einen großen Nachteil: Sie waren an der See- und Landseite zu steil. Der Aufprall der Wellen riss daher schnell Löcher in den Schutzwall. Erst spät wuchs die Erkenntnis, den Deichen ein neues Profil zu geben: Sie wurden deutlich breiter und bekamen eine langsam ansteigende Außenböschung. So können sich die Wellen ausrollen und verlieren dabei viel von ihrer Energie.

Auch die Höhe der Deiche muss ständig angepasst werden. Dies verdeutlicht der Nösse-Deich zwischen Morsum und Tinnum, mit zehn Kilometern die längste Sylter Deichlinie. 1981 drohte der Nösse-Deich bei einer schweren Sturmflut zu brechen. Die Konsequenz: Er wurde verstärkt und um fast drei Meter erhöht.
Die Sylter Deichlinien messen heute 22 Kilometer. Sie schützen die Bereiche zwischen Morsum und Tinnum, zwischen Tinnum und Westerland sowie die Ortschaften List und Rantum. Gemeinsam ist allen Deichen ihr Aufbau: Über einem Kern aus Sand wird eine schwere Kleischicht aufgetragen, die an der Außenseite etwa einen Meter Durchmesser misst, an der Innenböschung etwa 60 Zentimeter. Auf dem Klei wiederum wächst eine Grasschicht, die von Schafen fest getrampelt und kurz gehalten wird.

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