Artikel erstellt am 19.12.2015

Sylter Traditionen zum Jahresausklang - Maskenlauf und Altjahresumritt

Für Urlauber auf Sylt wird der Jahresausklang in jeder Hinsicht eine spannende Zeit. Viele Veranstaltungen stimmen auf den Jahreswechsel ein und lassen keine Langeweile aufkommen. Die Raunächte zwischen Anfang Dezember und Anfang Januar sind die Zeit der Geister, die dann ihr Unwesen treiben sollen und allerlei Dinge geschehen lassen. Aus dem Alpenraum kennt man die furchterregenden und Lärm schlagenden Perchten. Auf Amrum sind es die Hulken, die von Haus zu Haus ziehen und die ostfriesische Antwort auf die Maskenläufe ist der Rummelpott.


Bunte Masken in Morsum

Wundern Sie sich daher nicht, wenn sie am Silvesterabend auf vermummte Gestalten treffen. Beim Rummelpottlaufen ziehen Erwachsene und Kinder maskiert um die Häuser und singen Lieder oder tragen Gedichte vor. Als Belohnung gibt es Süßes für die Kinder und Hochprozentiges für die erwachsenen Teilnehmer. Vor allem im Sylter Osten hat sich dieser Brauch erhalten. Noch vor wenigen Jahrzehnten sah man rund um Morsum hunderte Maskenläufer. In den 1990er Jahren wurden die Rummelpottläufer weniger. Einen Grund sehen viele Sylter in der zunehmenden Anzahl an Ferienobjekten. Denn Maskenläufer besuchen nach alter Tradition nur die Einheimischen. Die Morsumer Kulturfreunde sorgen jedoch dafür, dass die alte Tradition nicht ausstirbt und sich immer wieder Nachwuchs findet. Etwa 50 Maskenläufer sind es derzeit, Tendenz steigend, denn die Sylter wollen an ihren Traditionen festhalten.


Herkunft des Rummelpottlaufens

Das Rummelpottlaufen ist in Norddeutschland und auch im Süden Dänemarks verbreitet. Der Rummelpott ist dabei ein Topf oder ein Gefäß, welches ursprünglich mit einer Schweinsblase bespannt wurde. Mit lautem Poltern vertreiben die Rummelpottläufer in den Raunächten die bösen Geister. Die Verkleidung dient dazu, nicht erkannt zu werden. Bevorzugt wird das klassische Rummelpottlied gesungen: “Frau, maak de Dör ob! De Rummelpott will rein. Daar kümmt een Schipp ut Holland. Dat hett kein goden Wind.” Auch pattdeutsche Verse mit meist regionalem Bezug werden vorgetragen und da es für die erwachsenen Rummelpottläufer ein Gläschen Schnaps statt Süßigkeiten gibt, kennt man den Rummelpott auch als Rumpott.


Das neue Jahr hoch zu Ross

Eine alte Tradition, bei der in den letzten Jahren ebenfalls ein Aufwärtstrend zu beobachten war, ist der Altjahresumritt. Bereits im 18. Jahrhundert zogen Reiter durch die Sylter Orte und erbaten sich einen Satteltrunk. Einst waren die berittenen Männer bei den Seefahrern ein eher kurioser Anblick. “Ein Seemann auf einem Hengst ist ein Gräuel für den lieben Gott” oder ähnliche Sprüche prägten die Friesen. Heute ist der Altjahresumritt eine lieb gewordenen Tradition, die noch von etwa 20 Reitern gepflegt wird. Vermehrt im Sylter Osten trifft man auf die Reiter und Reiterinnen, die einiges an Kondition besitzen müssen, um bis zu acht Stunden tapfer im Sattel zu sitzen und über 50 Stationen anzusteuern. Besonders die Reiterinnen kapitulieren schnell vor hochprozentigen Gaben und freuen sich umso mehr über einen Kaffee, einen Friesentee oder selbst gebackenen Kuchen.

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