Artikel erstellt am 11.11.2011
© Gemälde von Kappler / Wikimedia Commons [gemeinfrei]

Ein Schiff sitzt auf dem Trockenen

“Der Herr segne unseren Strand”, predigten die Pastoren früher von der Kanzel herab, und die Sylter falteten dazu innig die Hände. Wenn ein Schiff strandete, strebten die Menschen dann eilig zur Küste, um sich an der Ladung gütlich zu tun. Noch heute, wenn auch nur sehr gelegentlich, passiert es, dass Schiffe vor Sylt stranden – das bislang letzte Mal von 20 Jahren: Die Strandung der “Dina” war dabei ein besonders spektakulärer Fall.

Am Morgen des 18. Oktober 1991 treibt das Küstenmotorschiff “Dina” – unterwegs vom dänischen Esbjerg nach Hamburg – manövrierunfähig vor der Sylter Küste. Ein hydraulischer Defekt hatte die Steuerung des 299-Bruttoregistertonnen-Schiffes außer Kraft gesetzt. Hilflos schlingert die “Dina” wie ein Spielball der Wellen auf den Strand zu. Der Kapitän funkt SOS. Doch alle Versuche, eine Strandung zu verhindern, sind zum Scheitern verurteilt: An diesem Tag fegt ein schwerer Sturm über das Meer, meterhoch türmen sich die Wellen. Eben noch gelingt es einem Rettungshubschrauber, den Kapitän und die beiden Besatzungsmitglieder mit der Winde von dem Havaristen zu bergen, als sich der Rumpf der “Dina” knirschend in den Sand bohrt.

In den folgenden Tagen ist am Strand südlich von Rantum die Hölle los. Hunderte von Schaulustigen umkreisen den 50 Meter langen Frachter, den die Sturmflut hoch auf den Strand getragen hat. Die Bergungsexperten machen sich an die Arbeit. Und es wird kein leichtes Unterfangen: Planierraupen und Bagger ziehen zunächst rund um das Schiff tiefe Gräben; mit Hilfe eines Schleppers, der mit der “Dina” durch eine 600 Meter lange Stahltrosse verbunden ist, kann der Frachter am Strand mühsam um 90 Grad zum offenen Meer hin gedreht werden. Bagger graben eine Fahrrinne zum Wasser.

Am frühen Morgen des 31. Oktober steigt die Flut dann endlich hoch genug, um einen Rettungsversuch zu wagen. Mit immenser Zugkraft zieht der Hochseeschlepper die “Dina” zurück ins offene Meer. Billig war die groß angelegte Hilfsaktion nicht: 250.000 Mark hatten die beiden aufregenden Wochen gekostet.

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