Artikel erstellt am 29.06.2016

Maritime Idylle oder heftiger Streitpunkt: Möwen auf Sylt

Möwen sind die erklärten Stars auf Sylt. Auf keinem Postkartenmotiv dürfen sie fehlen und unzählige Kameras sind auf sie gerichtet. Denn Urlaub am Meer und die typischen Rufe der Möwen gehören einfach untrennbar zusammen. Was für Urlauber eine Selbstverständlichkeit ist, heizt auf Sylt längst die Gemüter an. Dabei kommen die zutraulichen und frechen Vögel nicht immer zu Ehren.

Füttern verboten

Kaum sind Urlauber am Strand angekommen und haben ihre Verpflegung ausgeteilt, dann dürfen sie auf Gesellschaft hoffen, denn Möwen haben alles im Blick und halten sich bevorzugt in der Nähe von Menschen auf. Fischbrötchen, Kekse oder Eistüten werden aus der Luft erspäht. Anschließend beginnt die Möwe ihren räuberischen Sinkflug. Für Sylt-Urlauber ist es gut zu wissen, dass sie jetzt nicht schwach werden sollten, denn wer auf Sylt Möwen füttert, begeht keine vermeintliche Heldentat, sondern eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 1.000 € geahndet werden kann.



Vorsicht vor Lufträubern!

Die Vögel sind weder ausgehungert noch hilfebedürftig. Tatsächlich kommen sie sehr gut allein zurecht, haben sich jedoch mittlerweile derart auf den Menschen als Nahrungsquelle konzentriert, dass sie dabei ihre Scheu beinahe vollkommen abgelegt haben und es einer Möwe heute auch nichts mehr ausmacht, ahnungslosen Urlaubern Eistüten und Fischbrötchen aus den Händen zu reißen. Ein wenig fühlen wir uns angesichts dieser Szenerie an den Hitchcock-Klassiker "Die Vögel" erinnert.





Gegenmaßnahmen

Dem Tourismusverband sind die Tiere mehr und mehr ein Dorn im Auge. Um die Möwenplage in den Sylter Kurorten einzudämmen, werden die Verantwortlichen immer erfinderischer. Obwohl die Möwenpopulation in der Vergangenheit merklich zurückgegangen ist, lassen sich die Tiere dennoch nicht ganz vertreiben. Auf Sylt haben sie sich häufig auf Flachdächern eingerichtet. Hier ist der Nachwuchs sicher vor Füchsen oder Mardern und die Möwe bleibt dort, wo sie sich am wohlsten fühlt: in der Nähe des Menschen.

Einige Hausverwaltungen haben bereits reagiert und damit begonnen, Schallanlagen auf den Dächern anzubringen. Dort kommen den Möwen auf der Suche nach einem Nistplatz nun Möwenschreie aus der Konserve zuvor. Etwa 85% der Möwen wollen die Sylter damit vertrieben haben. Doch die Lautsprecher riefen den Unmut der Bewohner auf den Plan und diese drohten mit Klagen. Damit kam für viele Lautsprecheranlagen das Aus und die Dächer sind wieder fest in Möwenhand.

Für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar sind Schalldrucksysteme, die im Gefieder der Vögel ein unangenehmes Kitzeln hervorrufen. Auch Pasten mit ungiftigen, ätherischen Wirkstoffen wurden bereits aufgestellt. Darüber hinaus weist in Westerland ein riesiger schwarzer Drache die Möwen in ihre Schranken.

Bei aller Abwehr warnt der schleswig-holsteinische Naturschutzbund jedoch vor Panikmache. Toleranz statt Möwenstress lautet die Devise. Denn Möwen und Meer haben schon immer zusammengehört. Zudem stehen die Tiere unter Naturschutz. Sylt wird also auf ein Miteinander angewiesen sein und dieses könnte damit beginnen, dass Urlauber die Möwen nicht füttern und damit hausgemachten Ärger mit den Tieren verursachen.

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